Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen

 
es+ist+Zeit.jpg
 

«Und plötzlich weisst du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.»
Meister Eckhardt


Liebe Yogainteressierte

Nun ist es soweit und ich habe die zugegebenermassen nicht ganz leichte Aufgabe, euch über eine berufliche Weiterentwicklung oder Neuausrichtung zu informieren, zu der ich mich vor einigen Wochen entschieden habe.

Obwohl ich während des Lockdowns sehr viel zu tun hatte mit der ganzen Online-Thematik, mit der Erstellung der Schutzkonzepte etc. blieb doch auch noch ein wenig Zeit für die eine oder andere Wanderung, für Meditation und Reflexion und für Gespräche mit wertvollen Menschen.

Bereits im September 2019 hatte ich mich dazu entschieden, im Jahr 2020 eine Auszeit von Anfang Juli bis Mitte Oktober einzulegen. Die letzten zehn Jahre meines Berufslebens waren sehr intensiv: Anfangs mit mehreren Ausbildungen, die parallel liefen, danach mit verschiedenen Teilzeitstellen und schliesslich mit dem Schritt in die berufliche Selbständigkeit und mit zunehmend zeitintensiveren ehrenamtlichen Engagements (unter anderem Vorstandstätigkeit beim Berufsverband Yoga Schweiz, Co-Leitung der Yogagemeinschaft Luzern etc.).
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich spürte schon länger, dass es langsam aber sicher einmal an der Zeit wäre, eine etwas längere Auszeit zu nehmen, um mir klar zu werden, in welche Richtung meine Lebensreise in den nächsten Jahren weitergehen soll. Während des Lockdowns hatte ich nun schon etwas früher als erwartet Zeit, mir einige grundlegende Fragen dazu zu stellen.

Es scheint in meiner Natur zu liegen, dass mich viele Dinge gleichzeitig interessieren, was zugleich Fluch und Segen sein kann. Seit einiger Zeit haben sich die drei Hauptbereiche «Yoga, Massage und Outdoor» als meine Hauptinteressensgebiete herauskristallisiert. Doch natürlich sind auch dies immer noch riesige Gebiete und es wurde mir in den letzten Monaten klar, dass ich mich noch stärker fokussieren muss, um mich nicht in diesen Gebieten zu verzetteln und zu verlieren. 

Gerne möchte ich dich mit diesem Text auf meine innere Reise mitnehmen mit dem leisen Hintergedanken, dass diese Gedanken vielleicht auch dir ein wenig Anstoss zur Reflexion geben mögen. 😊

Zuallererst stellte ich mir die Frage, was im Zentrum meines Schaffens stehen soll. Diese Frage liess sich sehr schnell beantworten. Im Grunde geht es mir darum, meine Lebenskraft dafür einzusetzen, Menschen darin zu unterstützen «heil» und «ganz» (engl. «whole») zu werden. Als Kind und Jugendliche wollte ich jahrelang Ärztin werden, später entdeckte ich jedoch mehr und mehr, dass für Heilung und Ganzheit viel mehr als nur die physische Gesundheit nötig ist.

Anschliessend stellte ich mir die Frage, welche Elemente es für mich auf dem Weg zur Heilung oder Ganzwerdung braucht und ich kam zu folgender Auflistung:

  • Bewegung erfahren
    (den eigenen Körper immer wieder neu erleben und kennenlernen zum Beispiel beim Yoga üben, Wandern, Schwimmen etc.)

  • Stille erfahren
    (Meditation, Achtsamkeit)

  • Entspannung erfahren
    (Massage, Meditation) 

  • Natur erfahren
    (Outdoor-Erlebnisse, Wandern)

  • Grenzerfahrungen machen und einen Zugang zum Unterbewussten erhalten
    (Winterschwimmen, Atemerfahrungen, Fasten etc.)

  • Gemeinschaft erfahren
    (Austausch, Gespräche, etc.)

In einem weiteren Schritt stellte ich mir die folgenden zwei Fragen:

  1. Was kann ich besonders gut, was zeichnet meine Arbeit aus?

  2. Was reizt mich, was möchte ich anderen Menschen weitergeben?

1. Was kann ich besonders gut, was zeichnet meine Arbeit aus?

In der Auseinandersetzung mit dieser Frage kristallisierte sich für mich mehr und mehr heraus, dass meine Stärken eher darin liegen, Menschen zu begleiten, die es im Leben aus verschiedensten Gründen nicht einfach haben. Dies kann sein aufgrund einer körperlichen Erkrankung (z.B. Krebs, Altersbeschwerden, chronische Schmerzen), Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit, Verlust von geliebten Menschen oder aufgrund von psychischen Herausforderungen wie Burnout, Depressionen, Angstzuständen etc.
Ich sehe meine Stärke darin, dass es in meiner Arbeit eben gerade nicht darum geht, den Fokus auf das Kranke, Schwache oder Defizitäre zu legen. Darin sind andere (z.B. Ärzte, Physiotherapeuten etc.) besser. Mir geht es darum, den Fokus auf das Gesunde zu legen, auf das was im Körper und Geist tagtäglich auf wundersame Weise reibungslos funktioniert. Mir geht es darum, Menschen darin zu unterstützen, wieder zu sehen, dass sie viel mehr sind als das was im Moment als defizitär erlebt wird. Den Menschen oder das System als Ganzes zu stärken, damit es möglich wird, schwierige Aspekte zu integrieren, anstatt gegen sie anzukämpfen.

2. Was reizt mich? Was möchte ich anderen weitergeben?

Mich reizt es, mit Menschen zu arbeiten, die bereit sind einen (inneren) Weg zu gehen. Ich möchte mit Menschen arbeiten, die Lust haben, aus starren Routinen auszubrechen, die ihren geistigen und körperlichen Bewegungs- und Handlungsspielraum erweitern möchten und gewillt sind tiefer zu blicken. Die mitkommen möchten auf eine Reise, wo Dinge hinterfragt werden. Dazu braucht es Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen und es kann Wegstrecken geben, die recht beschwerlich sind. Doch auf dieser Reise ist der Weg das Ziel und auf diesem Weg werden wir merken, dass wir mit zunehmender Leichtigkeit gehen können, je mehr Ballast wir schon abwerfen konnten. Wir werden freudvoll und spielerisch unterwegs sein und trotzdem geerdet bleiben… 👣

Wenn du die Ausdauer aufbringen konntest, bis hierin zu lesen, wird es dich nun sicherlich interessieren, was diese Reflexionen konkret bedeuten. Dies möchte ich dir als Nächstes mitteilen: 

  1. Ich habe mich entschieden, mein geplantes Sabbatical auf unbestimmte Zeit zu verlängern und alle meine Gruppenkurse (Mo-Mittag, Di-Abend und Mi-Mittag) bis auf den Kurs «Yoga bei Krebs» und «Sanftes Yoga 60+» ab August 2020 an mehrere wunderbar-kompetente Yogalehrer-Kolleginnen abzugeben.

  2. Ich werde vermehrt Retreats anbieten im Lassalle-Haus und auch an anderen Orten, wo es die Möglichkeit gibt, tiefere Erfahrungen zu machen als dies einmal in der Woche während 60 oder 75 Minuten möglich ist.

  3. Daneben möchte ich mich vermehrt auf Einzelarbeit konzentrieren (Yoga und Massage) und mich in diesem Bereich auch weiterbilden.

  4. Ich möchte mehr Zeit haben, Outdoor-Aktivitäten zu planen und anzubieten (Wanderungen mit thematischen Impulsen, Outdoor-Yoga etc.)

  5. Die Winterschwimmgruppe und die Achtsamkeitsgruppe werde ich weiterführen.

  6. Es wird weiterhin Online-Angebote geben.

  7. Es wird weiterhin Yoga-Workshops geben. Angedacht ist ein monatliches Format unter dem Titel «Creative Flow».

  8. Es wird weiterhin Weiterbildungen für Yogalehrende geben.

Falls du aktuell bei mir einen Yogakurs besuchst, den ich an eine meiner wunderbaren  Nachfolgerinnen, Hilde Stöckli, Patricia Jordi und Vero Naranjo abgeben werde, wirst du von mir in den nächsten Tagen ein Email erhalten, in dem ich auf die konkreteren «Übergabemodalitäten» eingehe. 

Auf jeden Fall möchte ich an dieser Stelle ein riesengrosses Dankeschön all denjenigen Menschen aussprechen, die mich bis hierhin begleitet haben. Ohne euch wäre es mir nicht möglich, diesen Weg zu gehen. 💜

Wenn du weiterhin informiert bleiben möchtest, was in der nächsten Zeit so läuft und geht, lade ich dich herzlich ein, meinen Newsletter zu abonnieren – so bleibst du immer auf dem neusten Stand.

Das Leben bleibt spannend und ein Abenteuer und ich wünsche auch dir, dass du immer wieder den Mut findest, dich selber zu hinterfragen, Altes loszulassen und Neues zu wagen. 🙏 

Zurück
Zurück

One week of early morning mindful swims

Weiter
Weiter

So weit die Füsse tragen...